SICHER RADELN. JETZT! – Rad­stern­fahrt am 23. April for­dert bes­se­re Bedin­gun­gen für Rad­fah­ren­de in ganz Bayern

Veröffentlicht am 19. April 2023

Mün­chen, 19. April 2023


Medi­en­in­for­ma­ti­on

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Mit der gro­ßen ADFC-Rad­stern­fahrt in Mün­chen am 23. April sowie mit wei­te­ren Radl­de­mos in Bay­ern for­dert das Bünd­nis „Radent­scheid Bay­ern“ ein baye­ri­sches Rad­ge­setz, das Ver­fah­ren, Stan­dards und Zustän­dig­kei­ten so regelt, dass die Rad­ver­kehrs­in­fra­struk­tur lan­des­weit zügig aus­ge­baut wer­den kann.

Neben den Rad-Stern­fahr­ten in den Metro­pol­re­gio­nen Mün­chen und Nürn­berg fin­den Radl-Demos in Aschaf­fen­burg-Mil­ten­berg, Hof, Bay­reuth und Deg­gen­dorf statt. Alle Infor­ma­tio­nen zum Ablauf fin­den Sie im Anhang sowie hier

Am Tag der Stern­fahrt geben wir Ihnen ger­ne Inter­views im


Pres­se­be­reich im Back­stage­be­reich der Büh­ne am Königs­platz
23. April 2023, ab ca. 15:00 Uhr

Das Bünd­nis Radent­scheid Bay­ern hat­te von Juni bis Okto­ber 2022 100.000 Unter­schrif­ten für die Zulas­sung des Radl-Volks­be­geh­rens gesam­melt, vier Mal mehr als erfor­der­lich. Ende Janu­ar 2023 wur­de der Zulas­sungs­an­trag ein­ge­reicht. Kurz dar­auf kün­dig­te Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder an, ein eige­nes Rad­ge­setz erlas­sen zu wol­len – obwohl die CSU die For­de­run­gen des ADFC nach einem Rad­ge­setz zuvor jah­re­lang abge­lehnt hat­te. Anstatt das Volks­be­geh­ren zuzu­las­sen, ver­wies das Baye­ri­sche Innen­mi­nis­te­ri­um den Antrag des Radent­scheid Bay­ern am 10. März 2023 an den Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hof. Der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof hat jetzt bis spä­tes­tens 12. Juni Zeit, die Ein­wän­de des Innen­mi­nis­te­ri­ums gegen den vor­ge­leg­ten Gesetz­ent­wurf des Bünd­nis­ses zu prü­fen und zu beur­tei­len. Die Initiator:innen des Volks­be­geh­rens sind opti­mis­tisch, dass der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof die Zuläs­sig­keit bestä­tigt und es noch vor der Land­tags­wahl zum Volks­be­geh­ren kommt. Nichts­des­to­trotz hat die CSU durch die Ankün­di­gung, schnellst­mög­lich ein eige­nes Rad­ge­setz zu erlas­sen, einen Wett­lauf gestar­tet. Die vom Radent­scheid Bay­ern gefor­der­te Betei­li­gung, wie es in Ber­lin und NRW erfolg­te, lehnt sie ab. Mit der Rad­stern­fahrt und wei­te­ren Radl-Demos wol­len die Initiator:innen nun den For­de­run­gen des Radent­scheid Bay­ern noch ein­mal Nach­druck verleihen.

Zita­te der Initiator:innen und Bündnispartner:innen:

Ber­na­dette Felsch, Beauf­trag­te des Radent­scheids Bay­ern und Vor­sit­zen­de des ADFC Bay­ern: „Schon seit 2017 setzt sich der ADFC Bay­ern dafür ein, dass Zustän­dig­kei­ten, Ver­fah­ren und Stan­dards bei Pla­nung und Bau von Rad­in­fra­struk­tur in einem Gesetz gere­gelt wer­den. Nur so kön­nen Ver­bes­se­run­gen für den Rad­ver­kehr nicht nur dis­ku­tiert, son­dern Rad­we­ge tat­säch­lich auch zügig geplant und gebaut wer­den. Nur mit einem guten Rad­we­ge­netz ist Rad­fah­ren auch für Kin­der und älte­re Men­schen eine siche­re Alter­na­ti­ve. Weil die CSU dies 5 Jah­re lang abge­lehnt hat, hat das Radent­scheid-Bay­ern-Bünd­nis im letz­ten Jahr einen Rad­ge­setz-Ent­wurf vor­ge­legt und ein Volks­be­geh­ren initi­iert. In nur vier Mona­ten haben über 100.000 Men­schen für die Zulas­sung des Volks­be­geh­rens unter­schrie­ben. Nun liegt es beim Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hof und die CSU arbei­tet wäh­rend­des­sen plötz­lich an einem eige­nen Rad­ge­setz. Am Sonn­tag wer­den Tau­sen­de bei unse­ren Radl­de­mos mit­ra­deln und for­dern, dass unser Volks­be­geh­ren nicht mit einem Schmal­spur-Rad­ge­setz abge­räumt wird! Die größ­te Stern­fahrt führt aus der gesam­ten Metro­pol­re­gi­on in die Lan­des­haupt­stadt. Weil die Rad­mit­nah­me­ka­pa­zi­tä­ten im baye­ri­schen ÖV zu dürf­tig sind, um alle, die möch­ten, nach Mün­chen zu brin­gen, fin­den par­al­lel wei­te­re Fahr­rad­de­mos in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, sowie zwi­schen Aschaf­fen­burg und Mil­ten­berg, in Bay­reuth, Hof und Deg­gen­dorf statt.” 

Andre­as Schön, 1. Vor­sit­zen­der des ADFC Mün­chen: „Die dies­jäh­ri­ge ADFC-Rad­stern­fahrt in Mün­chen steht ganz im Zei­chen des Radent­scheid Bay­ern! Von zahl­rei­chen Start­punk­ten in der gan­zen Metro­pol­re­gi­on und von fünf Start­punk­ten in der Lan­des­haupt­stadt aus erobern baye­ri­sche Radl­fans mit ins­ge­samt 16 poli­zei­be­glei­te­ten Demo­zü­gen die Stadt. Die Stre­cken sind für die gesam­te Fami­lie geeig­net; der Zustieg ist jeder­zeit mög­lich. Unter­wegs ver­ei­ni­gen sich die ein­zel­nen Demo­zü­ge und rol­len gemein­sam und mit immer mehr Teil­neh­men­den wei­ter. Höhe­punkt ist die gemein­sa­me Fahrt auf dem für den Kfz-Ver­kehr gesperr­ten Mitt­le­ren Ring und auf dem drei Kilo­me­ter lan­gen Abschnitt der Auto­bahn A96 von der Auf­fahrt Send­ling bis zur Aus­fahrt Blu­men­au. Alle Stre­cken füh­ren zum Königs­platz. Dort gibt es ab ca. 15 Uhr ein Büh­nen­pro­gramm mit Musik und mehr.“

Andre­as Kager­mei­er, stell­ver­tre­ten­der Beauf­trag­ter des Radent­scheids Bay­ern und Vor­stands­mit­glied des VCD Bay­ern: „Mit den Radl-Demos sowie einer Kam­pa­gne erhö­hen wir noch ein­mal den Druck auf die Staats­re­gie­rung. Im Zen­trum unse­rer Kam­pa­gne steht das The­ma Sicher­heit im Stra­ßen­ver­kehr – ins­be­son­de­re für Kin­der und ande­re gefähr­de­te Grup­pen. Für sie for­dern wir: SICHER RADELN. JETZT! Die Begrün­dung, mit der das Innen­mi­nis­te­ri­um unser Volks­be­geh­ren an den Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hof ver­wie­sen hat, fin­den wir übri­gens nicht über­zeu­gend. Wir sind zuver­sicht­lich, dass die Richter:innen unse­ren Antrag zulas­sen wer­den und es noch vor den Land­tags­wah­len im Okto­ber zum Volks­be­geh­ren kommt.“

Mar­tin Geil­hu­fe, BUND Natur­schutz (BN): “Neben dem drin­gend not­wen­di­gen Aus­bau des ÖPNV ist siche­res Rad­fah­ren zen­tral für die Mobi­li­täts­wen­de. Wir ver­mis­sen seit vie­len Jah­ren den Wil­len der Staats­re­gie­rung, wirk­lich etwas für die hun­dert­tau­sen­den Radler*innen, die täg­lich im Frei­staat unter­wegs sind, zu bewe­gen. Rad­fah­ren in Bay­ern ist unbe­quem und oft­mals gefähr­lich. Es fehlt an flä­chen­de­cken­den Rad­we­gen, Rad­schnell­ver­bin­dun­gen und fahr­rad­freund­li­chen Ver­kehrs­füh­run­gen. Bay­ern darf nicht län­ger aus­schließ­lich Auto­land blei­ben, es muss auch Radl­land wer­den! Rad­fah­ren ist kli­ma- und umwelt­freund­lich, gesund, platz­spa­rend und macht Spaß – umso mehr, wenn wir end­lich eine ver­nünf­ti­ge Rad­in­fra­struk­tur bekommen.“

Tho­mas von Sar­now­ski, Par­tei­vor­sit­zen­der von BÜND­NIS 90/DIE GRÜ­NEN Bay­ern: “Aufs Rad stei­gen und zügig, unkom­pli­ziert und kli­ma­freund­lich ans Ziel kom­men – das wol­len vie­le Baye­rin­nen und Bay­ern. Aber Söder blo­ckiert die siche­ren, guten Rad­we­ge dafür. Hun­dert­tau­send Men­schen haben des­halb für unser Volks­be­geh­ren unter­schrie­ben, Zehn­tau­sen­de wer­den bei unse­ren Stern­fahr­ten mit­fah­ren. Wir Grü­ne ste­hen für mehr Rad­kul­tur in Bayern!”

Andre­as Schus­ter, Spre­cher der Bay­ern­SPD für den Radent­scheid und Stadt­rat in Mün­chen: „Die Bay­ern­SPD steht klar für einen kon­se­quen­ten Aus­bau der Rad­we­ge in ganz Bay­ern, in Stadt und Land. Gute Infra­struk­tur bekommt man nicht geschenkt. Sie zahlt sich aber aus: Alle sind sicher und bezahl­bar unter­wegs. Die Staats­re­gie­rung muss den Radent­scheid Bay­ern umset­zen – und kei­ne Schein­ver­si­on mit Mini­mal­ver­spre­chen, die nie­man­den vor­an­bringt. Mit uns gibt es ein star­kes Mobi­li­täts­ge­setz für unser Fahr­rad­land Bayern.”

Emi­lia Kir­ner, Lan­des­be­auf­trag­te für Rad­ver­kehr der ÖDP Bayern

“Volks­be­geh­ren sind ein tol­les Mit­tel, eine direk­te demo­kra­ti­sche Mit­be­stim­mung für Bürger:innen zu ermög­li­chen. Dass Volks­be­geh­ren erfolg­reich sein kön­nen, haben star­ke Bünd­nis­se in der Ver­gan­gen­heit mehr­mals bewie­sen. Der Radent­scheid Bay­ern mit sei­ner brei­ten Unter­stüt­zung meh­re­rer Par­tei­en, Orga­ni­sa­tio­nen und Bünd­nis­se setzt alles dar­an, bes­se­re Bedin­gun­gen für Radeln­de durch­zu­set­zen. Die hohe Zahl an Unter­schrif­ten und der rie­sen Andrang ver­gan­ge­ner Stern­fahr­ten zei­gen ganz deut­lich, wie wich­tig Rad­ver­kehr für Bay­erns Bürger:innen ist.”

Kon­takt Mer­ret Nom­men­sen, Kam­pa­gne & Kom­mu­ni­ka­ti­on Radent­scheid Bay­ern, 0151–40310233

Über das Bündnis

Das Bünd­nis „Radent­scheid Bay­ern“ wur­de vom All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club (ADFC) Bay­ern, vom Ver­kehrs­club Deutsch­land, Lan­des­ver­band Bay­ern e.V. (VCD Bay­ern) und den 11 kom­mu­na­len baye­ri­schen Radent­schei­den (Augs­burg, Bam­berg, Bay­reuth, Erlan­gen, Frei­sing, Mün­chen, Nürn­berg, Neu-Ulm, Regens­burg, Rosen­heim, Würz­burg) gegrün­det. Unter­stützt wird der Radent­scheid Bay­ern vom BUND Natur­schutz (BN) und sechs baye­ri­schen Lan­des­ver­bän­den poli­ti­scher Par­tei­en (Bünd­nis 90/Die Grü­nen, SPD, ÖDP, DIE LIN­KE, Volt, Pira­ten). Ziel ist ein Rad­ge­setz für Bay­ern, das die Staats­re­gie­rung und Kom­mu­nen ver­pflich­tet, umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät prak­tisch umzu­set­zen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Radent­scheid Bay­ern ste­hen unter https://radentscheid-bayern.de.

Das Radsternfahrt-Team 2023 Bernadette Felsch, Andreas Schön und Eva Mahling
Das Rad­stern­fahrt-Team 2023 Ber­na­dette Felsch, Andre­as Schön und Eva Mahling