Radent­scheid Bay­ern kom­men­tiert Kabi­netts­be­schluss zum Radverkehr

Veröffentlicht am 26. Juli 2022

Mün­chen, 26. Juli 2022


Pres­se­mit­tei­lung

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Von der Staats­re­gie­rung wenig Neu­es:
Radent­scheid Bay­ern kom­men­tiert Kabi­netts­be­schluss zum Radverkehr

Sicher­lich auch als Reak­ti­on auf die Initia­ti­ve für ein Volks­be­geh­ren Radent­scheid Bay­ern hat die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung in der heu­ti­gen Kabi­netts­sit­zung eini­ge eige­ne Ansät­ze zur För­de­rung des Rad­ver­kehrs in Bay­ern vor­ge­legt. Das Bünd­nis Radent­scheid Bay­ern kri­ti­siert die Maß­nah­men als mini­ma­le Ergän­zun­gen einer „Wei­ter so wie bisher“-Politik, ohne den Para­dig­men­wech­sel für ein baye­ri­sches Rad­ge­setz einzuleiten.

Mün­chen, 26. Juli 2022 – Erst im März wur­den die von SPD und Grü­nen vor­ge­leg­ten Ent­wür­fe für ein baye­ri­sches Rad­ge­setz im Land­tag abge­lehnt. Dar­auf­hin haben die 11 kom­mu­na­len Radent­schei­de in Bay­ern, der ADFC Bay­ern, der VCD Bay­ern, der BUND Natur­schutz und 5 Par­tei­en (GRÜ­NE, SPD, ÖDP, LIN­KE. und Volt) das Volks­be­geh­ren „Radent­scheid Bay­ern“ auf den Weg gebracht.

Ber­na­dette Felsch, Beauf­trag­te des Volks­be­geh­rens Radent­scheid Bay­ern, kom­men­tiert die Ankün­di­gung von Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder und Ver­kehrs­mi­nis­ter Chris­ti­an Bern­rei­ter bis 2030 1500 km neue Rad­we­ge zu bau­en, wie folgt: „Der ADFC Bay­ern dis­ku­tiert ein Rad­ge­setz bereits seit 2017 mit der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung und ihren stets wech­seln­den Verkehrsminister:innen mit dem Ergeb­nis, dass ein Rad­ge­setz als unnö­tig, büro­kra­tisch und als Ein­griff ins Selbst­ver­wal­tungs­recht bestän­dig abge­blockt wur­de. Auch heu­te wur­de signa­li­siert, dass man die bis­he­ri­ge Rad­ver­kehrs­po­li­tik für aus­rei­chend hal­te. Obwohl an über der Hälf­te der Bun­des- und Staats­stra­ßen Rad­we­ge kom­plett feh­len, lobt sich die Staats­re­gie­rung als Deutsch­lands Radl­land Nr. 1. Fakt ist aber beim Rad­ver­kehr, dass Zustän­dig­kei­ten, Res­sour­cen und Stan­dards völ­lig im Nebel lie­gen. Der Aus­bau von Rad­we­gen ist fast allein den Kom­mu­nen über­las­sen. Des­halb gehen Pla­nung und Bau von Rad­we­gen äußerst zäh vor­an. Den­noch gab es heu­te kein Wort zu einem Rad­ge­setz, wie es Ber­lin und NRW bereits haben und wie es in wei­te­ren Bun­des­län­dern schon erar­bei­tet wird.

Mit Blick auf den gro­ßen Zulauf und Zuspruch, den das Bünd­nis flä­chen­de­ckend bay­ern­weit seit dem Start der Unter­schrif­ten­samm­lung Mit­te Juni erfährt, ergänzt Felsch: „Beim Sam­meln in den ers­ten vier Wochen hat uns posi­tiv über­rascht, dass gera­de auch vie­le Men­schen aus dem länd­li­chen Raum unter­schrei­ben oder sogar Sam­mel­stel­len ein­rich­ten wol­len. Das zeigt, dass die Men­schen in Bay­ern schon viel wei­ter sind als die Poli­tik. Vie­le wün­schen sich offen­sicht­lich, nicht vom eige­nen Auto abhän­gig zu sein, son­dern ein Mobi­li­täts­sys­tem, das siche­re, gesun­de und preis­güns­ti­ge Alter­na­ti­ven bie­tet.

Prof. Andre­as Kager­mei­er, stv. Beauf­trag­ter des Radent­scheid Bay­ern ergänzt:Auch die Ver­kehrs­si­cher­heit für rad­fah­ren­de Kin­der, Jugend­li­che und älte­re Men­schen als die schwächs­ten Ver­kehrs­teil­neh­men­den ist vie­len, die für den Radent­scheid Bay­ern unter­schrei­ben ein wich­ti­ges Anlie­gen, das heu­te mit kei­nem Wort erwähnt wur­de. Der Radent­scheid Bay­ern for­dert klar die Visi­on Zero (= kei­ne Ver­kehrs­to­ten). Auch liegt der Fokus der Staats­re­gie­rung immer noch zu sehr auf dem Frei­zeit­ver­kehr, wäh­rend das Fahr­rad als All­tags­ver­kehrs­mit­tel in den Städ­ten und Orten des Frei­staa­tes immer noch weit­ge­hend aus­ge­blen­det bleibt.

Die Bünd­nis­part­ner for­dern die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung auf, nicht nur ein­zel­ne Vor­schlä­ge halb­her­zig auf­zu­grei­fen, son­dern kon­struk­tiv auf den Ent­wurf für ein Baye­ri­sches Rad­ge­setz zu reagie­ren und die­se Initia­ti­ve nicht wei­ter zu igno­rie­ren. Wie in Ber­lin und NRW sol­len die Initia­to­ren in einen Gesetz­ge­bungs­pro­zess ein­ge­bun­den werden.

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Über das Bünd­nis
Das Bünd­nis „Radent­scheid Bay­ern“ wur­de vom All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club (ADFC) Bay­ern, vom baye­ri­schen Lan­des­ver­band des Ver­kehrs­Club­Deutsch­land (VCD) und den 11 kom­mu­na­len baye­ri­schen Radent­schei­den (Augs­burg, Bam­berg, Bay­reuth, Erlan­gen, Frei­sing, Mün­chen, Nürn­berg, Neu-Ulm, Regens­burg, Rosen­heim, Würz­burg) gegrün­det. Unter­stützt wird der Radent­scheid Bay­ern vom BUND Natur­schutz (BN) und fünf baye­ri­schen Lan­des­ver­bän­den poli­ti­scher Par­tei­en (Bünd­nis 90/Die Grü­nen, SPD, ÖDP, DIE LIN­KE, Volt)
Ziel ist ein Rad­ge­setz für Bay­ern, das die Staats­re­gie­rung und Kom­mu­nen ver­pflich­tet, umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät prak­tisch umzusetzen.

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