Fahrradmitnahme: Probleme mit dem Ein-Euro-Ticket
Im Bayerischen Radgesetz wurde in Artikel 7 die Einführung eines Ein-Euro-Tickets festgelegt. Dieses ist Ende 2023 dann eingeführt worden. Allerdings mit einer Vielzahl von zeitlichen und räumlichen Ausnahmen. In einem Beitrag der BR-Sendung quer vom 21. März 2024, „Klappt nicht
BaSti® – das wohl unbekannteste Rad-Ticket der Republik” werden die vielen Fallstricke bei der Nutzung anschaulich und drastisch vorgeführt.
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Radmitnahme bleibt kompliziert
Eilig hatte die Staatsregierung es auch, das Versprechen einzulösen, ein Ticket für die Radmitnahme in Zügen für einen Euro je Fahrt anzubieten. Die Staatsregierung hat damit bewiesen, dass sie schnell sein kann. Doch die Qualität blieb bei dem „Schnellschuss” leider etwas auf der Strecke. Das eigentliche Ziel, die Radmitnahme günstiger und einfacher zu machen wurde zunächst verfehlt: Das Ticket mit dem seltsamen Namen BastiR gilt nicht anstelle, sondern zusätzlich zu den vielen bereits bestehenden Fahrradtageskarten und kann bis dato nur am Automaten gekauft werden, wofür man Zeit einplanen sollte.
- Zudem gilt es nicht innerhalb von Verkehrsverbünden (insbesondere also nicht für Fahrten im MVV- und VGN-Gebiet).
- Auch manche Strecken, wie München-Rosenheim, München-Nürnberg oder München-Schwandorf sind ausgenommen.
- Darüber hinaus gibt es viele Sperrzeiten: BastiR gilt z. B. von Mitte März bis Mitte Oktober nicht von Freitagmittag bis Sonntagnacht.
Die schnelle Einführung des BaStiR erfolgte eben ohne, dass vorher die Mitnahmekapazitäten für Fahrräder entsprechend aufgestockt und erweitert worden wären.
Im Regelfall wird man in Bayern also vorerst weiterhin auf das 6 Euro teure Fahrradtagesticket zurückgreifen müssen. Es würde uns nicht wundern, wenn am Ende der Fahrradsaison, dann reklamiert wird, das Ein-Euro-Ticket würde nicht entsprechend nachgefragt und sei deswegen gar nicht so notwendig gewesen. Die vielen Einschränkungen und Hürden für die Nutzung sind für die Nachfrage nicht förderlich.
Ob man einen der wenigen Fahrradplätze ergattern kann, bleibt ebenfalls weiterhin Glücksache.