Volks­be­geh­ren Radent­scheid Bay­ern reicht Zulas­sungs­an­trag ein

Veröffentlicht am 27. Januar 2023

Mün­chen, 27. Janu­ar 2023


Pres­se­mit­tei­lung

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Das Bünd­nis Radent­scheid Bay­ern hat heu­te den Zulas­sungs­an­trag mit den gesam­mel­ten Unter­schrif­ten beim Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um des Innern ein­ge­reicht. Über 100.000 Men­schen hat­ten im Frei­staat von Mit­te Juni bis Ende Okto­ber 2022 für die Zulas­sung des Volks­be­geh­rens unter­schrie­ben: vier Mal mehr als erfor­der­lich! Die Gül­tig­keit der ein­ge­reich­ten Unter­schrif­ten wur­de von den kom­mu­na­len Wahl­äm­tern geprüft und bestätigt.

Das Staats­mi­nis­te­ri­um des Inne­ren hat nun max. 6 Wochen Zeit zu ent­schei­den, ob es den Gesetz­ent­wurf dem Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hof vor­le­gen oder direkt den 14-tägi­gen Ein­tra­gungs­zeit­raum für das Volks­be­geh­ren fest­set­zen möch­te. In bei­den Fäl­len rech­nen die Ver­ant­wort­li­chen des Radent­scheids Bay­ern damit, dass die Ein­tra­gungs­zeit noch vor der dies­jäh­ri­gen Land­tags­wahl statt­fin­det. Min­des­tens 1 Mil­li­on land­tags­wahl­be­rech­tig­te Men­schen müs­sen dann in ihrem Rat­haus für den Radent­scheid unterschreiben.

Unge­ach­tet der aktu­el­len Ankün­di­gung von Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder und Ver­kehrs­mi­nis­ter Chris­ti­an Bern­rei­ter, ent­ge­gen bis­he­ri­ger Ver­laut­ba­run­gen nun doch ein eige­nes Rad­ge­setz zu erar­bei­ten, hält das Bünd­nis Radent­scheid Bay­ern an sei­nem Vor­ha­ben fest.

„Wir sehen kei­ner­lei Grund unser Volks­be­geh­ren nicht fort­zu­set­zen, denn es darf nicht – wie schon beim Rad­ver­kehrs­pro­gramm Bay­ern 2025 – aber­mals nur bei unrea­lis­ti­schen Absichts­er­klä­run­gen der Staats­re­gie­rung blei­ben. Aus­rei­chen­de Res­sour­cen feh­len für eine ech­te Rad­ver­kehrs­för­de­rung im selbst­er­nann­ten Radl­land Bay­ern eben­so wie ein Maß­nah­men­plan. Unkla­re Stan­dards, Ver­fah­ren und Zustän­dig­kei­ten erschwe­ren einen raschen Aus­bau der Rad­in­fra­struk­tur zudem erheb­lich. Unser Ent­wurf wür­de die Ver­bes­se­rung der Rad­ver­kehrs­be­din­gun­gen ins­ge­samt beschleu­ni­gen und das Fahr­rad zu einem gleich­be­rech­tig­ten Ver­kehrs­mit­tel machen – auch für Kin­der, Jugend­li­che und älte­re oder beein­träch­tig­te Men­schen“, sagt Ber­na­dette Felsch, Beauf­trag­te des Radent­scheid Bay­ern und Vor­sit­zen­de des ADFC Bayern.

„Wir sind zuver­sicht­lich, dass wir mit unse­rem Volks­be­geh­ren – ähn­lich wie „Ret­tet die Bie­nen“ im Jahr 2019 – Erfolg haben wer­den. Gute Mobi­li­tät braucht ech­te Wahl­frei­heit. Kli­ma­schutz, Ener­gie­spa­ren und eine inklu­si­ve und sozia­le Mobi­li­tät gibt es nur mit umwelt­freund­li­chen Ver­kehrs­mit­teln und das Fahr­rad ist in die­ser Hin­sicht zwei­fel­los das Bes­te“, sagt Dr. Chris­ti­an Loos, Lan­des­vor­sit­zen­der des VCD (Ver­kehrs­club Deutsch­land) in Bayern.

„Der Rad­ver­kehr wird immer noch an viel zu vie­len Stel­len aus­ge­bremst. Auch die jüngs­ten Ankün­di­gun­gen der Staats­re­gie­rung ändern dar­an nicht viel. Des­halb muss und wird mal wie­der die Bevöl­ke­rung den nöti­gen Druck machen. Das ist nicht nur wich­tig, weil Rad­fah­ren bis heu­te oft gefähr­lich ist. Son­dern auch, weil die Fokus­sie­rung der Ver­kehrs­po­li­tik auf das Auto dazu geführt hat, dass ent­ge­gen aller Ziel­set­zun­gen der letz­ten 30 Jah­re die Treib­haus­gas-Emis­sio­nen im Ver­kehrs­be­reich nicht gesenkt wer­den konn­ten. Das ist auch einer der Grün­de, wes­halb wir als BUND die Bun­des­re­gie­rung auf Ein­hal­tung ihres eige­nen Kli­ma­ge­set­zes ver­kla­gen“, sagt Mar­tin Geil­hu­fe, Lan­des­be­auf­trag­ter des Bünd­nis­part­ners BUND Natur­schutz in Bay­ern e.V.

Radent­scheid Bay­ern
Lau­ra Gans­windt
Pres­se­spre­che­rin ADFC Bay­ern
Tel.: 0160/8544366
E‑Mail: presse@radentscheid-bayern.de

Bild 1: Radent­scheid-Beauf­trag­te Ber­na­dette Felsch über­gibt den Zulas­sungs­an­trag an Dr. Thum, den Lei­ter des Sach­ge­biets Wah­len im Baye­ri­schen Innen­mi­nis­te­ri­um (Foto: Lau­ra Ganswindt)
Bild 2: Das Bünd­nis vor dem Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um des Inne­ren zur Ein­rei­chung des Zulas­sungs­an­trags (Foto: Lau­ra Ganswindt)
Einreichung Zulassungsantrag Volksbegehren Radentscheid Bayern
Bild 3: Radent­scheid Bay­ern: Beauf­trag­te und Bünd­nis­part­ner (Foto: Lau­ra Ganswindt)
Über das Bündnis

Das Bünd­nis „Radent­scheid Bay­ern“ wur­de vom All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club (ADFC) Bay­ern, vom Ver­kehrs­club Deutsch­land, Lan­des­ver­band Bay­ern e.V. (VCD Bay­ern) und den 11 kom­mu­na­len baye­ri­schen Radent­schei­den (Augs­burg, Bam­berg, Bay­reuth, Erlan­gen, Frei­sing, Mün­chen, Nürn­berg, Neu-Ulm, Regens­burg, Rosen­heim, Würz­burg) gegrün­det. Unter­stützt wird der Radent­scheid Bay­ern vom BUND Natur­schutz (BN) und fünf baye­ri­schen Lan­des­ver­bän­den poli­ti­scher Par­tei­en (Bünd­nis 90/Die Grü­nen, SPD, ÖDP, DIE LIN­KE, Volt)
Ziel ist ein Rad­ge­setz für Bay­ern, das die Staats­re­gie­rung und Kom­mu­nen ver­pflich­tet, umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät prak­tisch umzu­set­zen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Radent­scheid Bay­ern ste­hen unter https://radentscheid-bayern.de.