Dank unserer engagierten Crowd gibt es ein neues Werbeelement, das auch im Winter gut eingesetzt werden kann: Unsere Speichen Disks.
Diese sind im Set für 10€ erwerbbar und enthalten jeweils eine blaue und eine weiße Folie – jeweils für eine Seite – und eine entsprechende Anzahl an Kabelbindern.
Die Scheiben müssen aus der PVC Folie selbst ausgeschnitten werden und durch Kabelbindern an den Speichen fixiert werden. Die Schritte sind auf der Folie selbst gut beschrieben.
Die Speichen Disks eignen sich für alle gängigen 26’‚ und 28’’ Modelle, nicht aber für kleinere Modelle wie z.B. Kinderfahrräder oder Lastenräder. Sollte sich das Modell bewähren, können wir uns eine Ausweitung auf weitere Fahrradmodelle vorstellen.
Ab dem 09.11. sind diese lieferbar.
Unterstützung der Kommunalpolitik
Viele Kommunalpolitiker:innen haben den Zulassungsantrag zum Volksbegehren unterschrieben und unterstützen den Radentscheid Bayern. Es werden dauerhaft mehr! Das zeigt, die Verantwortlichen in den Kommunen wollen – parteiübergreifend – ein Radgesetz und sehen es als wesentliche Unterstützung bei der kommunalen Verkehrsplanung.
Die ganze Liste findet ihr unter radentscheid-bayern.de/kommunalpolitik. Ihr habt auch ein kommunales Mandat und steht noch nicht auf der Liste? Dann schreibt uns gerne an socialmedia@radentscheid-bayern.de und wir setzen euch ebenfalls auf die Homepage – egal welcher Partei.
Aktuell (Stand 07.10.2022) haben uns 271 Kommunalpolitiker:innen mitgeteilt, dass sie für den Radentscheid Bayern unterschrieben haben, darunter*:
28 Bürgermeister:innen (inkl. Stellvertretungen)
4 Landrät:innen (inkl. Stellvertretungen)
201 Gemeinde-/Stadtratsmitglieder
65 Kreistagsmitglieder
21 Mitglieder der Bezirksausschüsse München
* Manche Personen haben mehrere Mandate, weshalb die Summe aller Mandate größer ist als die Summe der Personen (z.B. Mitglied im Gemeinderat und im Kreistag)
Erste (Zwischen-) Sortier-und-Zählaktion
Damit wir nach dem Sammelende am 31. Oktober 2022 die vielen fleißig im Lande gesammelten Unterschriften auch zügig bearbeiten und an die Kommunen zur Prüfung schicken können, haben am 1. und 2. Oktober 2022 Radentscheid Bayern Aktive aus allen Teilen des Landes in München die bisher eingegangenen Unterschriftenbögen schon nach Gemeinden sortiert und auch eine grobe Abschätzung der bereits vorliegenden Unterschriften vorgenommen.
Konzentriertes Arbeiten beim Sortieren nach den unterschiedlichen Gebietskategorien.
Normalerweise ist es einem gar nicht bewusst: es gibt 2.056 einzelne Gemeinden in Bayern. Also gibt es bis zu 2.056 unterschiedliche Stapel, die am Schluss entstehen.
… aber auch kurze Pausen zwischendrin, um Kraft für die nächsten Runden zu schöpfen.
Erleichterung und Freude am Ende, als klar wurde, dass schon mehr Bögen eingegangen sind, als erwartet worden war.
Fahne neu im Sortiment
Für Aktionen und Event als Hingucker gibt es neu Fahnen (Größe ca. 100*60cm).
Damit könnt ihr bei Infoständen, Fahrraddemos … oder eben auch fest am Rad montiert auch im Alltag den Radentscheid Bayern noch besser visuell in Szene setzen und so ins Bewusstsein der Bayer:innen bringen.
Hinweis: es wird der Fahnenstoff geliefert (wg. Transportkosten ohne Stange). einfach einen Besenstil oder aus dem Baumarkt einen Rundholzstab (Durchmesser ca. 2 cm) besorgen und schon könnt ihr die Fahne mit ein paar Kabelbindern an eurem Fahrrad oder woanders befestigen.
Macht mit beim Fahrradklimatest!
Bis Ende November könnt ihr teilnehmen beim Fahrradklimatest, den der ADFC mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchführt.
Ihr könnt online unter https://fahrradklima-test.adfc.de/ teilnehmen. Es ist auch möglich auf einem Papierbogen teilzunehmen und diesen einzusenden.
Die Dokumente (Flyer, Papier-Unterschriftenbögen) können unter https://fahrradklima-test.adfc.de/info-service heruntergeladen oder kostenlos bestellt werden. Hier findet ihr auch Textvorlagen, Sharepics für Social Media und Werbevideos.
Je mehr Leute teilnehmen, desto aussagekräftiger und stärker ist das Signal Richtung Bundes‑, Landes- und Kommunalpolitik. Mit den Ergebnissen können Verbände, Parteien und Verwaltungen die Radinfrastruktur besser weiterentwickeln.
Die letzten Ergebnisse der zweijährig stattfindenden Umfrage findet ihr unter: https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse (u.a. auch interaktiv auf einer Karte). Die meisten bayerischen Städte haben hier unterdurchschnittlich abgeschnitten.
Um eine Auswertung zu erhalten und in den Ergebnislisten aufgenommen zu werden, gibt es folgende Mindestteilnahmezahlen:
Städte und Gemeinden bis 100.000 Einwohner*innen benötigen mindestens 50 Teilnahmen
Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohner*innen benötigen mindestens 75 Teilnahmen
Städte über 200.000 Einwohner*innen benötigen mindestens 100 Teilnahmen
Unsere Engagierte Sammlerin Anja Odendahl hat Bilder für WhatAapp-Stories entwickelt, um den Radentscheid Bayern noch bekannter zu machen. Ihr findet diese im Downloadbereich unter „Social Media” oder hier unten anbei. Man kann die Bilder natürlich in jedem Social-Media in die Stories posten.
Auf dem dritten Bild kann man dann händisch noch die nächste eigene Sammlung eintragen, bevor man es postet.
Danke Anja für die Idee und direkte Umsetzung!
Erste Sortier- und Zählaktion Anfang Oktober: Volle Listen zurück schicken und mitmachen
Nach den vielfältigen Aktionen im September geht die Unterschriftensammelaktion so langsam in die letzte Runde. Anfang Oktober soll mit dem Sortieren und Vorbereiten der Unterschriftenliste für die Einreichung bei den Kommunen zur Überprüfung der Gültigkeit begonnen werden.
Daher die Bitte an alle privat Sammelnden und Sammelstellen: Gebt die VOLLEN oder FAST-VOLLEN Unterschriftenlisten entweder vor Ende September an eure lokalen Ansprechpartner:innen oder schickt Sie direkt an die auf den Bögen angegebene Anschrift: Radentscheid Bayern c/o ADFC Bayern Kardinal-Döpfner-Straße 8 80333 München
Die lokalen Ansprechpartner:innen sind ja schon informiert worden, dass sie bitte auch bis Ende September einen ersten Schwung von vollen (und fast-vollen) Listen an die ADFC-Landesgeschäftsstelle schicken.
Die restlichen Bögen dann bis Ende Oktober an die Ansprechpartner:innen zurück geben bzw. an die ADFC Geschäftsstelle schicken.
Die Unterschriftenbögen ungeprüft (von der Gemeinde) zurück schicken: wir sortieren und zählen Anfang Oktober und Anfang November.
Warum dieses Zusammenführen der Unterschriftenlisten an einem Ort ? Bei vielen Veranstaltungen, aber auch Privatpersonen sammeln über ihre Gemeinde hinaus. Allein auf dem Tollwood haben wir Unterschriften aus über 600 Gemeinden gesammelt. Die Unterschriften wollen wir gebündelt Mitte November in den einzelnen Gemeinden übergeben. Außerdem wollen wir langsam selber wissen, wie viele Unterschriften ihr gesammelt habt. Siehe auch: Wie geht es weiter … – Radentscheid Bayern (radentscheid-bayern.de)
Radentscheid Bayern übernimmt Staffelstab von Verkehrswende Hessen
München, 1. September 2022
Pressemitteilung
Seit Mitte Juni sammelt das Bündnis Radentscheid Bayern Unterschriften für die Zulassung eines Volksbegehrens. Mit der Forderung nach einem Radgesetz, dass Zuständigkeiten, Verfahren und Standards für Planung, Bau und Unterhalt von Radinfrastruktur klar regelt und die Verkehrswende voranbringt, ist das bayerische Bündnis nicht allein.
Am vergangenen Sonntag hat die wohl längste Fahrraddemo auf einer Autobahn in Deutschland stattgefunden. Von Frankfurt nach Wiesbaden fuhren ca. 10.000 Radfahrer:innen über die A66 gut 30km über die Autobahn. Eine besonders tapfere Delegation aus Bayern traf sich um 7:00 Uhr morgens bereits in Aschaffenburg, schloss sich in Hanau dem dortigen Zubringer an und fuhr gemeinsam weiter nach Frankfurt – von dort ging es dann über die Autobahn zum Festival und der Unterschriftenübergabe nach Wiesbaden.
“Das war schon ein beeindruckendes und einmaliges Erlebnis, auf einer so breiten Fahrbahn, mit guter Fahrbahndecke, ohne Gefahren radeln zu können. Endlich waren die Megastraßen mal offen für andere Verkehrsteilnehmer:innen. Wir mussten wie bei Radschnellwegen nicht dauernd anhalten und über Bordsteine, Stock und Stein stolpern”, so Eva Mahling aus dem Lenkungskreis des Radentscheid Bayern.
In Wiesbaden angekommen, übergab die Initiative Verkehrswende Hessen über 70.000 Unterschriften an den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. Im Anschluss überreichten sie symbolisch den Staffelstab an den Radentscheid Bayern, der seit gut zwei Monaten Unterschriften für ein Volksbegehren zu einem Radgesetz sammelt.
“Hessen hat vorgelegt und wir werden nachziehen und als drittes Flächenland nach NRW und Hessen die Verkehrswende und Förderung von Radverkehr wie des Umweltverbunds gesetzlich festschreiben”, so Andreas Kagermeier,VCD Bayern und stv. Beauftragter des Radentscheid Bayern.
“Die neuesten Berichte von der Eisschmelze in Grönland oder dem Club of Rome sowie die schon stattfindende fossile Energiekrise zeigen uns, dass wir jetzt stark umsteuern müssen. Das Fahrrad und der gesamte Umweltverbund können hier einen massiven Beitrag leisten, wie z.B. auch die Studie des VDV zum 9€-Ticket zeigt. Das muss auch Bundesverkehrsminister Wissing in seinem Sofortprogramm berücksichtigen, für das der Expertenrat in Klimafragen ein vernichtendes Urteil ausgestellt hat”, so Paulus Guter aus dem Lenkungskreis des Radentscheid Bayern.
Um die Verkehrswende zielgerichtet auf die Straße zu bringen, organisiert der ADFC wieder bundesweit gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium den Fahrradklima-Test. Vom 1. September bis 30. November 2022 können alle Bürger:innen sich beteiligen und ihre Kommune hinsichtlich der Fahrradfreundlichkeit bewerten. Die bayerischen Städte und Gemeinden schlossen bei der letzten Befragung 2020 mangelhaft ab. Lediglich Oberhaching erzielte hier eine Schulnote besser als 3,0, während der Mittelwert über alle Städte größer 50.000 Einwohner:innen bei 4,0 lag. Teilnehmen kann man ab sofort unter https://fahrradklima-test.adfc.de/.
„Die Städte und Gemeinden in Bayern haben noch enormes Verbesserungspotential bei der Radinfrastruktur. Gerade zwischen den Kommunen müssen bessere Verbindungen entstehen! Wir bitten alle Radfahrer:innen in Bayern, am ADFC-Fahrradklima-Test teilzunehmen und so den Kommunen und dem Freistaat wieder wichtige Daten an die Hand zu geben”, so Bernadette Felsch, Vorsitzende des ADFC Bayern und Beauftragte des Radentscheid Bayern.
StaffelstabübergabeEin Teil der Delegation in WiesbadenAuf der A66Stop and Go auf der A66
Über das Bündnis Das Bündnis „Radentscheid Bayern“ wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bayern, vom Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern e.V. (VCD Bayern) und den 11 kommunalen bayerischen Radentscheiden (Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Freising, München, Nürnberg, Neu-Ulm, Regensburg, Rosenheim, Würzburg) gegründet. Unterstützt wird der Radentscheid Bayern vom BUND Naturschutz (BN) und fünf bayerischen Landesverbänden politischer Parteien (Bündnis 90/Die Grünen, SPD, ÖDP, DIE LINKE, Volt). Ziel ist ein Radgesetz für Bayern, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.
Zur Unterstützung des Radentscheid-Teams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt (zunächst für 3 Monate mit Option auf Verlängerung)
Werkstudent:innen (w, m, d) mit den Schwerpunkten Kampagne, Kommunikation und Social Media
Der Radentscheid Bayern ist eine Initiative, die ein Volksbegehren für ein Radgesetz in Bayern anstrebt. Um die Verkehrswende voranzubringen und sichere Radinfrastruktur in ganz Bayern endlich auf die Straße zu bringen, hat sich ein Bündnis aus drei Verbänden, elf Initiativen und fünf Parteien gegründet. Träger des Bündnisses sind der ADFC Bayern und der VCD Bayern. Die bayerische Staatsregierung hat angekündigt, bis 2025 den Radverkehrsanteil auf 20% zu heben, steht aber heute noch bei 11%. Genau hier setzen wir an und wollen Radfahren attraktiver und sicherer machen. Durch das Volksbegehren soll im Freistaat endlich der fehlende Rahmen für eine echte Radverkehrsförderung geschaffen werden.
Arbeitsort ist die Geschäftsstelle des ADFC Bayern in München. Ein Teil der Arbeit kann nach Absprache auch im Home Office erfolgen. Rechtlich gesehen, werdet ihr beim ADFC Bayern angestellt.
Wen wir suchen: Du bist ein Social Media Native und kennst Instagram, Facebook, LinkedIn, Twitter und Co. wie Deine Westentasche? Du weißt wie man Reichweite und Sichtbarkeit generiert sowie Zielgruppen gezielt adressiert? Du weißt, wie man Leute anspricht, motiviert und begeistert? Außerdem begeisterst Du dich für politische Lobbyarbeit, Bürgerbewegungen und das Fahrrad als Verkehrsmittel? Du willst einen coolen Nebenjob mit 10–20 Stunden pro Woche? Dann werde Teil unseres Teams!
Was Dich auszeichnet:
Du möchtest etwas bewegen, gesellschaftlichen Impact erzielen und bringst die Motivation sowie das Engagement mit Dich weiterzuentwickeln
Du hast erste Erfahrung mit bürgerschaftlichen Projekten, Kampagnen, politischer Lobbyarbeit und hast Energie und Spaß daran andere für unser Anliegen zu begeistern
Du studierst idealerweise im Bereich der Marketing-/Wirtschafts- und Sozialwissenschaften oder vergleichbaren Studiengängen
Du bringst Social-Media sowie Kommunikations-Erfahrung mit und hast idealerweise schon mit WordPress gearbeitet
Teamfähigkeit und engagiertes, selbstständiges Arbeiten
Welche Aufgaben Dich bei uns erwarten:
Du bist in die Social-Media-Planung unserer eigenen Channels eingebunden und bist eingeladen Dich kreativ einzubringen
Du betreust und pflegst unsere eigenen Social-Media-Channels und erstellst, in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen aus dem Radentscheid-Team, eigenen Content
Du schaltest Kampagnen auf den gängigen Social-Media-Plattformen und wertest diese aus
Du beobachtest aktuelle Trends und bewertest diese
Du unterstützt beim Schreiben von Newslettern und der internen Kommunikation an unsere lokalen Teams
Du bist flexibel auch bei anderen für den Radentscheid anfallenden Aufgaben tatkräftig zu unterstützen
Wenn du Lust hast, Teil eines motivierten Teams aus ehren- und hauptamtlichen Aktivist:innen zu werden und uns dabei unterstützen möchtest, den Radentscheid zum Erfolg zu führen, dann bewirb dich jetzt!
Ansprechpartnerin: Petra Husemann-Roew, Geschäftsführerin T 089–9090025-11 M 0176–31562767
Das Volksbegehren für besseren Radverkehr in Bayern rollt
München, 11. August 2022
Pressemitteilung
Seit Mitte Juni sammelt das Bündnis Radentscheid Bayern Unterschriften für die Zulassung eines Volksbegehrens. Ein bayerisches Radgesetz soll künftig Zuständigkeiten, Verfahren und Standards für Planung, Bau und Unterhalt von Radinfrastruktur klar regeln, damit der Ausbau der Radinfrastruktur endlich vorankommt.
Vor fünf Jahren hat die Staatsregierung versprochen, den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von 10 Prozent auf 20 Prozent zu verdoppeln, doch der Radverkehrsanteil ist gerade mal um einen Prozentpunkt auf 11 Prozent gestiegen.
Bernadette Felsch, Beauftragte des Volksbegehrens Radentscheid Bayern, wundert das nicht: „Damit Radfahren für alle Menschen, ob jung oder alt, ob in der Stadt oder auf dem Land, sicher und attraktiv wird, bräuchte es eine flächendeckend sichere und komfortable Radinfrastruktur. Davon sind wir in Bayern sehr weit entfernt: An über der Hälfte der Staats- und Bundesstraßen fehlen Radwege ganz. Und wo es welche gibt, haben wir mangels Standards einen Flickenteppich unterschiedlichster und schlechter Radwege, die meist zu schmal oder zugeparkt sind und oft an Hindernissen, Gefahrenstellen oder an der Gemeindegrenze enden.“
Schlechte Radinfrastruktur verhindert mehr Radverkehr Viele Menschen könnten und würden sehr gerne mehr Wege mit dem Fahrrad zurücklegen, werden durch schlechte Bedingungen aber davon abgehalten. Egal ob in der Stadt oder auf dem Land, es finden sich zahllose Beispiele für schlechte Radinfrastruktur und Stellen, an denen niemand sicher Radfahren kann und an denen weder Kinderanhänger noch Lastenräder durchkommen. Die Initiative hat einige Beispiele aus ganz Bayern zusammengetragen: blockierte offizielle Radwege, veraltete Radabstellanlagen, widersprüchlich ausgeschilderte Radwege, kaum passierbare Umlaufsperren. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen.
Bayern hält Radentscheid-Rekord In keinem Bundesland gab es in so vielen Städten Fahrrad-Bürgerbegehren wie in Bayern und alle 11 kommunalen Radentscheide haben enorm viele Unterschriften für gute und sichere Radwege, gute Abstellmöglichkeiten und eine bessere Verknüpfung des Fahrrads mit dem ÖPNV gesammelt. Fast alle Radentscheid-Forderungen wurden zu 100 Prozent vom jeweiligen Stadtrat übernommen. Dennoch kommt der Ausbau der Radinfrastruktur nur schleppend voran. Auch die lange versprochenen Radschnellwege im Raum München und Nürnberg existieren nach wie vor nur auf dem Papier.
Bernadette Felsch erklärt, warum: „Mangels Ressourcen, klarer Verfahren und Zuständigkeiten dauern Planung und Bau von Radwegen oder Brücken ewig! Der Freistaat sieht sich beim Radverkehr nicht annähernd so in der Verantwortung wie beim Straßenbau und hat die Kommunen mit der Radverkehrsförderung jahrzehntelang allein gelassen. Oft werden wir gefragt, wozu es ein Radgesetz braucht. Genau deswegen: Ein bayernweit gutes Radwegenetz kann nur mit klaren Regelungen und Unterstützung durch den Freistaat Realität werden. Die kommunalen Radentscheide zeigen, dass vor Ort andernfalls viel debattiert aber wenig gebaut wird.“
So gesehen wundert es nicht, aber die Initiator:innen sind trotzdem positiv überrascht, dass binnen weniger Wochen in 92 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten Sammelstellen eingerichtet wurden und Infostände stattfinden. Auch die Nachfrage nach Unterschriftenlisten ist enorm groß – nicht nur in den Städten, sondern gerade auch auf dem Land. Peter Aldozóaus Altötting organisiert z.B. am 17. September 2022 ab Perach am Inn eine Fahrraddemo: „Wir demonstrieren für Lückenschlüsse für Radfahrende, für eine Inn-Querung, einen Zusatz-Bedarfshalt am Bahnhof Perach und natürlich auch für ein Radgesetz, denn wir wollen, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich gesund, sicher und klimaschonend fortzubewegen – auch bei uns auf dem Land!”
Über das Bündnis Das Bündnis „Radentscheid Bayern“ wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bayern, vom Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Bayern e.V. (VCD Bayern) und den 11 kommunalen bayerischen Radentscheiden (Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Freising, München, Nürnberg, Neu-Ulm, Regensburg, Rosenheim, Würzburg) gegründet. Unterstützt wird der Radentscheid Bayern vom BUND Naturschutz (BN) und fünf bayerischen Landesverbänden politischer Parteien (Bündnis 90/Die Grünen, SPD, ÖDP, DIE LINKE, Volt). Ziel ist ein Radgesetz für Bayern, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.